16. Mai 2013

Neben Modellbau hab ich ein zweites "Hobby". Lesen. Bedingt durch das tägliche Pendeln zur Arbeit ergibt sich dadurch einfach Zeit die man im Zug halbwegs sinnvoll nützen sollte.

Manche schauen beim Fenster hinaus. Ok, mag interessant sein. Angesichts kilometerlanger Schallschutzwände ist eine Aussicht eher beschränkt. Im Winter ist um 6.00 Uhr morgens von der Sonne weit und breit nichts zu sehen. Finsternis umgibt den Zug - die Aussicht ist wieder gegen null. Weiters erlahmt das Interesse an der Landschaft nach 20 Jahren täglicher Zugfahrt.

Der Blogschreiber hat sich aber nie so für Landschaft und aus dem Fenster schauen interessiert. Viel lieber hat er ein Buch mitgenommen und es gelesen. Wieviele ich in den bislang 20 Jahren gelesen habe, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Es sind Hunderte.

Unter all diesen Büchern - vornehmlich Science Fiction, Horror und diverse Sachbücher - waren auch einige Werke von Jules Verne. Zusammen mit H.G. Wells (von dem ich ebenfalls jede Menge gelesen habe) war er der Urvater der Science Fiction. Im späten 19. Jahrhundert beschrieb er schon den Mondflug - der Grund dieses Eintrages.

Im Roman "Von der Erde zum Mond" erzählt Jules Verne die Geschichte eines Kanonenclubs in den USA, die es sich zur Aufgabe machen, mittels einer riesiegen Kanone und des dadurch abgeschossenen Projektiles, Menschen zum Mond zu befördern. Dass die Abschussrampe in Florida liegt, ist durchaus visionär. Wurden doch alle Apollo Missionen auf Cape Canaveral (bzw. zwischenzeitlich Cape Kennedy) in Florida gestartet.

Wie dem auch sei, was verbindet meine Leidenschaft für das Lesen, Jules Verne und das ganze Geschreibsel jetzt mit Kartonbau?

Seltsamerweise nicht das von Jules Verne ursprünglich ausgedachte Projektil sondern die Titelzeichnung auf einer Buchausgabe. Da wird nämlich ein "Mondexpress" dargestellt. Gezeichnet wurde es von Henri de Montaut, der viele Bücher von Jules Verne illustrierte.


Auf dem Kartonmodelltreffen dieses Jahr in Bremerhaven habe ich durch einen glücklichen Zufall auch ein Modell dieses Gefährtes erhalten. Leider ist die zeichnerische Genauigkeit des Modells eher gering. Ich habe mir deshalb die Arbeit angetan, es neu zu konstruieren. Wer sich die Zeichnung genauer ansieht, wird erkennen, dass es keine wirkliche "Herausforderung" ist. Im Grunde sind es nur Zylinder die mit ein paar Details versehen werden. Das eigentliche Projektil an der "Zugspitze" ist ein einfacher Rotationskörper - ähnlich einem Propellerspinner. 

Gestern habe ich mich einmal ein wenig damit beschäftigt. Das Ergebnis schaut fürs Erste so aus:


Das ist wie gesagt nur eine ganz grobe Annäherung. Der Verbindungssteg zwischen den Waggons ist natürlich pure Science Fiction :-) Dieser wird durch Ketten ersetzt. Das dadurch alles völlig instabil ist, wird mir noch ein wenig Kopfzerbrechen bereiten.

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