4. Februar 2015

Neuheiten!!!!!

Naja, viel is es ja nicht, aber doch.....

Im Zuge der Restaurierung - die ja durch die mehr als fehlerhafte Leistung des von mir ausgewählten Scanners jähestens unterbrochen wurde - wird auch eine komplett neue Teilenummerierung vonnöten sein. 

Warum dieses? 

Hr. Wittrich hat die Nummerierung auf sehr eigenwillige Weise gelöst. Jede Nummer war ein eigenes kleines transparentes Fitzelchen, das auf den Originalfilm aufgeklebt wurde. Wenn ihr euch die Bögen ganz genau anschaut, dann kann man sogar noch die Klebestreifen erkennen. Im Laufe der Zeit verlieren diese Klebestreifen aber die Haltbarkeit. Kennt wahrscheinlich jeder, der schon mal irgendeinen alten, zusammengeklebten Plan oder Zettel in der Hand hatte. Das Zeug trocknet irgendwann ein und vorbei ist es mit der Haftung.

So ist es auch hier. Die Teilenummernfitzelchen sind teilweise abgefallen, teilweise kleben sie irgendwo... im Grunde sind sie nicht mehr brauchbar.

Deshalb habe ich für mich beschlossen, die Nummerierung neu zu machen. Was ja logisch ist...

Und was ist daran jetzt das Schlimme? Nimm die Schrift... jahaaaaa!!!!!! Genau! Welche Schriftart hat Hr. Wittrich für die Nummern verwendet? Jetzt wird’s interessant.....

Meine erste Überlegung war, dass es auf jeden Fall eine alte Schriftart sein muss. Denn diese wurde schon auf den Litscher Bögen verwendet. Folglich - mindestens 1950er Jahre. Somit fallen so gut wie alle modernen Schriften, die auf Computern verwendet werden weg. Natürlich gibt es welche, die sich gleichen oder ähnlich ausschauen. Aber es sind halt nicht die Richtigen.

Die zweite Überlegung war, dass er eventuell Schriftschablonen verwendet hat. Es gibt sie von Rotring, Faber Castel, Standardgraph. Die Meisten davon haben DIN Schriften, die aber auch nicht wirklich gepasst haben. Yo was nun?

Ich hab dann einfach die auf meinem Computer installierten Schriften mit denen auf den Bögen verglichen. Dabei sind mir 2 oder 3 Schriften aufgefallen, die eine große Ähnlichkeit mit der GELI Schrift hatten. Das war schon einmal ein großer Schritt in die richtige Richtung. Aber es war noch immer nicht ganz richtig.

Ganz teuflisch wurde es, als ich bemerkte, dass anscheinend bei den Nummerierungen verschiedene Schriften verwendet wurden. Das kleine „a“ war einmal so und einmal so. Was jetzt? Weitersuchen.

Mittels eines Onlineprogrammes, das Schriftarten vergleichen kann oder zumindest recht ähnliche findet, habe ich für die bisher gefundenen nach vergleichbaren Schriften gesucht. Das Meiste war brauchbar, vieles aber für die sprichwörtliche Katz‘. Aber eine Schrift hat sich aus allen hervorgehoben. Langer Vergleich, abwägen welches „a“ ich nehme und siehe da, sie passte. Auch mit dem „ß“ der Litscherbögen, das sehr markant ist.

Und hiermit präsentiere ich – Erbar-Grotesk. Geschaffen vom deutschen Schriftsetzer und Schriftgestalter Jakob Erbar in den Jahren 1926 – 1931.

Somit wäre dieses „Problem“ gelöst. Leider gibt es aber noch das Rätsel mit dem anderen kleinen „a“, das so überhaupt nicht passt. Warum Hr. Wittrich da eine anscheinend andere, aber dennoch fast idente Schrift verwendet hat, wird wohl auch auf ewig ein Geheimnis bleiben. 

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