23. August 2022

Es wird Zeit, dass ich hier auch wieder schreibe. Neuigkeiten von GELI gibts leider keine, es ist soweit alles erledigt. Ich hab jedoch begonnen, Modelle des ersten Blocks zu überarbeiten. Im Laufe der Jahre habe ich mir einen gewissen "Standard" angewöhnt, den ich am Anfang einfach nicht hatte. Dementsprechend simpel ist noch alles gezeichnet. Das Ganze ist aber eher ein Langzeitprojekt.

Aber um diesen Eintrag nicht schon jetzt zu beenden, habe ich etwas "Historisches" ausgegraben.

Mitte der 2000er Jahre, als GELI mehr oder weniger bereits Geschichte war und niemand mehr an eine Weiterführung gedacht hat, habe ich aus einer Laune heraus begonnen, GELI Modelle für mich umzufärbeln. Nachdem ich ja eine große Leidenschaft für Sonderanstriche und Kunstflugstaffeln habe, waren es vorwiegend solche Modelle.

Zuerst eine Aufstellung welche Modelle ich wann gemacht habe. Die Nummerierung der Bögen stimmt nicht mit dem "Herstellungsdatum" überein:


Wie man sehen kann, war 2007 ein äußerst produktives Jahr. Der Papyrus Hunter hatte eine etwas lange Phase der "Untätigkeit" und dann war bis heuer Schluss. Was es damit auf sich hat, werde ich später erklären.

Interessanterweise habe ich damals schon "Verfahren" angewandt, die ich heute auch für die Restaurierung verwende. Will heißen, dass ich alle Umrandungen und Panellinien belassen habe und nur die färbigen Flächen quasi "ausgetauscht" habe. Und weil es sich um GELI Modelle handelte bzw. handelt, habe ich auch die Titelblätter entsprechend geändert und mit eigenen Nummern - Beginnend mit W1 - versehen.

Wenn es mich nicht täuscht, habe ich die ersten zwei Modelle - die Saab Safir W3 und die Saab 105OE W2 noch mit Microsoft Photo Paint bearbeitet (zumindest deuten die Dateiendungen - MIX - darauf hin). War etwas mühsam, weil dieses Programm keine Ebenen oder Zeichenlayer hat und somit nichts überlagert oder transparent gemacht werden kann. Bei der Saab 105OE habe ich damals Panellinien mühsam nachgezeichnet. Unschwer zu erkennen, dass der Anstrich das ehemalige KARO AS Team darstellt.

Etwas leichter war die Saab Safir. Dort musste ich nur die Leitwerke mit dem damaligen Sponsor "verzieren". 


Zur Saab Safir wäre noch zu sagen, dass dieser Anstrich vom TEAM 2000 verwendet wurde. Ein privates Kunstflugteam, dass 1995 von ehemaligen Piloten der österreichischen Luftstreitkräfte gegründet wurde und auf vielen Flugshows, hauptsächlich in Österreich zu sehen war. Dabei zählte nicht die Perfektion, die Saab Safir ist bei weitem kein Flugzeug für Kunstflug, sondern einfach die Leidenschaft, die dahintersteckte. Wie lange dieses Team wirklich Bestand hatte, weiß ich leider nicht, auf der Airpower 2005 waren sie aber noch zu sehen.

Als W4 war dann die Fiat G-91 im Anstrich der legendären Frecce Tricolori an der Reihe. Dazu gibts es eine kleine Geschichte: Bis 1981 hatte ich das Vergnügen, die Frecce Tricolori noch mit der G-91 bei den Airshows in Aviano zu sehen. Als GELI Fan kam dann fast von selbst die Idee auf, dass ich mir den Bogen 10x kaufe und natürlich auch 10x baue, um sie im damaligen - riesigen Kinderzimmer mit 3m hohen Zimmern - in Formation aufzuhängen (vorher hatte ich das mit der Saab 105 als KARO AS tatsächlich schon gemacht). Leider wurde nie etwas draus - alles 10x zu bauen war schon beängstigend. Der Hauptgrund dürfte aber der Umstand gewesen sein, dass die GELI Modelle Silber waren und die Frecce Fricolori blau mit rot-weiß-grünen Fügeln und ein Umfärben nicht möglich war. Verkehrt herum bauen und dann alles mit Wasserfarben oder Buntstiften bemalen.... naja stellt euch die Optik selber vor :-)

Als ich die G-91 angefangen hatte, entsprechend umzufärbeln (ab da habe ich Photoshop verwendet) fiel mir die damalige Idee wieder ein und - man kann es sich denken - die G-91 gibt es in 16 Versionen. Warum so viele? Weil es damals eine Menge Ersatzmaschinen und mit der Nummer 0 auch eine, die bis heute dem jeweiligen Kommandanten vorbehalten ist (aktuell Tenente Colonnello Stefano Vit - der seit 2013 in verschiedenen Positionen geflogen ist). 2020 habe ich dann die damaligen Zeichnungen aktualisiert und viele Fehler ausgebessert.


Als nächstes Modell W5 lag dann etwas Ungewöhnliches auf dem virtuellen Zeichenbrett. Die Fouga Magister. Dieses Flugzeug ist natürlich nicht ungewöhnlich, flog es doch bei unzähligen Luftstreitkräften auf der ganzen Welt. Ungewöhnlich war jedoch die Kunstflugstaffel, die belgischen "Diables Rouges", die von 1965 bis 1977 diesen Typ flogen.


Irgendwie beiläufig habe ich damals einen Draken der Schwedischen "Acro Deltas" gemacht - W6. Im Grunde war dafür nur das Leitwerk zu ändern. Dieses Modell hab ich nie wirklich ganz fertig gestellt.



Eines der komplexesten Modelle habe ich damals ebenfalls begonnen, jedoch erst 2012 fertiggestellt. Wie ich finde, einer der besten Sonderanstriche den es je gegeben hat - den Papyrus Hunter W7.


Die Idee für dieses Modell kam mir bei einer Flugshow in Zeltweg (Airpower) als ich den Papyrus Hunter das erste Mal gesehen habe. Auf dem ersten Blick schaut alles sehr leicht aus, denn im Grunde steht nur Fliegerstaffel 15 und ein paar Namen drauf. Das Teuflische dabei ist aber, eben diese Worte GERADE aufzubringen. Auf den Tragflächen ist es leicht, Die Rumpfteile hatten es aber wirklich in sich. Wahrscheinlich auch der Grund für die Unterbrechung. Bei den nächsten zwei Modellen weiß ich nicht mehr welches zuerst war. 

Ich beginne einfach mit dem Saab Draken aus Finnland - W8. Es ist dies der Sonderanstrich anlässlich des Letztfluges des Drakens in Finnland. Die Oberseite ist in einem auffälligen Gelb mit einem Stier bemalt, die Unterseite ist schwarz mit dem Abzeichen der Dragon Knights. Ein "Club" von ehemaligen Drakenpiloten aus Schweden, Dänemark, Finnland und Österreich.



Die Caravelle W1 war ein mehr oder weniger ein Herzenswunsch, weil ich wusste, dass die ursprüngliche Version die Farben der Austrian Airlines hatte und die Möglichkeit dieses GELI Modell irgendwann zu bekommen mehr oder weniger aussichtslos war (was sich mittlerweile in gewisser Weise geändert hat). Ergo machte ich mich an die Arbeit und herausgekommen ist ein Modell, dass man in allen 5 Varianten, die seinerzeit bei der AUA geflogen ist, bauen kann/konnte.

Als Beispiel hier die Kärnten Variante



Nachdem ich 2007 die Fouga Magister er Diables Rouge gemacht habe, lag es fast auf der Hand, dass man auch die weitaus berühmteren "Patrouille de France" macht. Es dauerte allerdings 3 Jahre, bis ich etwas angefangen habe. Über diese Staffel brauch ich glaub ich nichts zu sagen, gehört sie neben den Frecce Tricolori und Red Arrows zu den berühmtesten Kunstflugstaffeln in Europa (und wahrscheinlich der Welt). Gegründet 1931, flog sie die Fouga Magister von 1964 bis 1980. 



Leider habe es dieses Modell W9 ebenfalls nie fertig gestellt - warum auch immer. Allerdings wäre es jetzt ein guter Zeitpunkt dafür....

Nach einer weiteren Pause von 2 Jahren war es wieder soweit und die digitalen Zeichenstifte wurden angeworfen. Diesmal war eine F-16 das "Opfer" W10. Allerdings musste ich hier das erste Mal bei GELI korrigierend eingreifen, denn das Modell stellt eine F-16 A dar. Leicht an den kleinen Höhenrudern zu erkennen. Dieses Modell der Niederländischen Luftwaffe ist jedoch eine -C Version. Ergo wurden die Höhenruder vergößert und der hintere Teil des Seitenruders, in dem der Bremsfallschirm untergebracht ist, verlängert. Als Bemalung habe ich den "Orange Lion" ausgewählt, der von 2009 bis 2014 auf der Demo F-16 verwendet wurde. 


Nach diesem Modell war jedoch Schluss mit Umfärbelungen. Einerseits sind mir irgendwie die Ideen ausgegangen, andererseits... naja ihr kennt die Geschichte :-)

Ja aber... genau, da gibt es noch ein weiteres Modell W11, mit dem ich erst letzte Woche begonnen habe. Es ist ein Starfighter. Der North American Eagle. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch im weltweiten Netz schon einmal anschaun, welches Gerät das ist. Dazu gibt es eine etwas längere - fast schon besoffene - Geschichte, die ich aber für den nächsten Blogbeitrag aufheben möchte. Zuerst kommt noch der Probebau dran.


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