Bevor sich das 2022er Jahr verabschiedet, möchte ich noch ein paar Sachen
"loswerden", die vielleicht erklären, warum ich heuer das mit Abstand
unproduktivste Jahr, seit ich Kartonmodelle konstruiere, hatte.
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich vor 3 Jahren schon geschrieben habe,
dass ich eine Depression hatte, die sich fast über 6 Monate erstreckt hat.
Erste Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, bemerkte ich schon im Sommer 2019 und
bis November 2019 wurde alles immer schlimmer, sodass ich ärztliche Hilfe
aufsuchte. Diagnose - Depression. Und damit ist nicht gemeint, dass es Tage
gibt die mal besser oder nicht so gut sind, sondern ein Dauerzustand der
absoluten Hoffnungslosigkeit und völliger Teilnahmslosigkeit in der man nur mehr
eine leere Hülle ist, die irgendwie funktioniert. Leichte Tätigkeiten wie
Einkaufen, die Wohnung zusammenräumen oder nur eine Runde in der Stadt Spazierengehen
sind so gut wie überhaupt nicht möglich. Zeitweise verbunden mit Panikattacken
bei denen man vor allem und jeden flüchtet und sich zuhause in einer Ecke
verkriecht. Suizitgedanken inklusive.
Gottseidank gab es in meinem Umfeld (Familie, Freunde) Verständnis, Zuspruch
und Aufmunterung in dieser Zeit.
Wie dem aus sei, nach gut 6 Monaten war - auch mit Unterstützung durch
Medikamente und Gesprächstherapien (absolut wichtig!) - mein Zustand soweit
"wiederhergestellt", dass ich wieder gesund war und hoffte, dass
diese Krankheit (JA, das IST Depression, entgegen der Meinung von vielen Idioten,
die mir erklärten, dass ich ein Simulant sei) nicht wiederkehren würde.
Da hab ich mich leider schwer getäuscht.
Anfang des Jahres gab es Tage, an denen ich irgendwie schlecht drauf war,
müde, grantig und allgemein nicht als Partyclown eine Arbeit bekommen hätte.
Zuerst war mir nicht bewusst, dass es wieder los ging, nur als sich die
schlechten Tage im Sommer häuften und in immer kürzeren Abständen mehr wurden,
war alles klar. In dieser Zeit verlor ich immer mehr die Freude und Interesse
an allem, nichts konnte mich mehr aufheitern und ich nahm alles völlig
emotionslos zur Kenntnis. Egal was es war.
Somit war klar, dass es wieder Zeit für professionelle Hilfe war und der
ganze Zirkus von vorne losging.
Das wenige Gute daran war, dass ich die Anzeichen diesmal früher erkannte
und die Hilfe durch Medikamente und Therapie schneller eine Besserung brachte.
Ab Mitte November gab es einen ziemlich massiven Rückfall, der aber
mittlerweile - hoffentlich - überwunden ist.
Yo, und das bringt mich zu den GELI Modellen. War im September noch ein
wenig Geist vorhanden und half mir auch in meiner Situation auf andere Gedanken
zu kommen, so ist dieser in den letzten 2 Monaten völlig zum Erliegen gekommen.
Ich versuche immer wieder weiter zu machen, aber sobald ich auf eine kleine
Schwierigkeit stoße, sei es konstruktiv oder zeichnerisch, verlier ich völlig
die Lust darauf und muss fast panisch alles "weglegen". Klingt -
zugegeben - ein wenig seltsam, aber es lässt sich mit den Panikattacken
vergleichen, die ich bei der ersten Depression hatte.
Auch wenn sich der Allgemeinzustand deutlich verbessert hat, ist die Freude
an verschiedenen Dingen noch immer nicht wirklich wiederhergestellt. Die
völlige Emotionslosigkeit ist zwar gottseidank nicht mehr da, aber ich bin noch
weit weg, mich wieder so über Dinge zu freuen, wie früher.
Ich hoffe, dass es 2023 wieder besser wird und wünsche euch allen Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
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