7. Oktober 2012

Nach relativ langer Zeit habe ich mich wieder an eine Umfärbelung eines Geli Modelles "gewagt".

Die aktuelle Umfärbelung trägt die Farben des niederländischen Demo Teams, die die mächtige F-16 Fighting Falcon dafür verwendet.

Wie geht jetzt so eine Ümfärbelung von statten?

Zuerst habe ich anhand von Fotos und Zeichnungen die Umrisse der Ober- und Unterseite gezeichnet. Die einzelnen Bögen des Geli Modelles werden eingescant und in Photoshop importiert (natürlich kann man auch jedes andere Bildbearbeitungsprogramm dazu verwenden).

Die ebenfalls importierten Umrisse werden dann anhand von Panellinien, Kanten, markanten Punkten usw. auf die einzelnen Teile ausgerichtet und entsprechend verzerrt. Daraufhin werden die Originalfarben gelöscht, ohne dass dabei die Begrenzungslinien und Panellinien verloren gehen. Ein Hauptkriterium bei meinen Umfärbelungen ist, dass eben diese Linien erhalten bleiben und damit der Charme des Originalbogens erhalten bleibt. Ein Nachzeichnen aller Linien kommt bei mir nicht in Frage - es ist schließlich eine Umfärbelung und keine Neuzeichnung!

Entsprechend der Umrisse werden dann die Teile eingefärbt. Die Originalfarben werden natürlich vorher gelöst. Besonders aufpassen muss man dabei, dass die Farbübergänge/Farbstöße bei den Teilen passen. Bei der F-16 ist besonders der Übergang zwischen Rumpf, Tragflächen und den vorgezogenen Flügelkanten sehr kompliziert. Dabei muss man einige kleine Hilfskonstruktionen verwenden die hier aber nicht verraten werden - Betriebsgeheimnis :-)

Da der Geli Bogen eine F-16A darstellt und die Demo Version eine F-16C ist, muss man den unteren Teil des Seitenleitwerkes und die Höhenruder entsprechend ändern. Fotos und Zeichnungen gibt es davon genug - also kein besonders großer Aufwand.

Das sind im Prinzip die notwendigen Arbeitsschritte. Klingt vielleicht nach nicht viel Aufwand, aber wie immer steckt der Teufel im Detail.

Geli Modelle sind zum Teil nicht wirklich maßstabgerecht. Wenn man den Anstrich von wirklich detailgenauen Zeichnungen auf die Teile des Modell überträgt, kann man schon einige Überaschungen erleben. So auch hier - die Form der Tragflächen hat mehr oder weniger überhaupt nicht gepasst. Da war einiges an Verzerren notwendig.

In ähnlicher Art wurde auch die Schrift auf dem Papyrus Hunter der Schweizer Luftwaffe übertragen.

Wie so eine Umfärbelung in der "Arbeitsphase" aussieht, erkennt man auf dem Foto. Das Höhenruder (hier noch das Ursprüngliche) ist noch in der Originalfarbe, vom Teil in der Mitte wurde die Silberfarbe gelöscht und die neu eingefärbten Teile sind nicht wirklich schwer zu erkennen :-)


Die fertig umgefärbelten Bögen sehen dann so aus (die ursprünglichen Teile für das Höhenruder hab ich nicht gelöscht). Der spannendste Moment kommt aber noch während des Zusammenbaus: ob die neu aufgetragene "Lackierung" auch zusammen passt. Man kann zwar alles vorab kontrollieren, aber ein gewisses "Restrisiko" bleibt übrig, denn beim Ausschneiden kann immer noch ganz ordendlich was daneben gehen.


UPDATE: Den ersten Probebau hab ich fertig gestellt. Is zwar alles nur in schwarz/weiß aber um alles zu kontrollieren reicht das.


NACHTRAG:Die F-16 ist mittlerweile fertig. Es wird wie alle meine Umgefärbten Geli Bögen ein Einzelstück bleiben.




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