26. Juli 2014

Wer schon öfters hier vorbeigeschaut hat, wird bemerkt haben, dass der Blogschreiber ein "leichtes" Faible für Airshows hat. Vor etwas mehr als einem Jahr hab ich meine verschiedenen Erlebnisse auf Airshows geschildert - sofern ich mich noch erinnern kann. Es waren im Laufe der Zeit jede Menge. Wäre einen extra Eintrag wert, die alle aufzulisten....

Dieses Jahr war es wieder an der Zeit, etwas in die Ferne zu schweifen um dort nach dem Rechten zu sehen. Farnborough war auf dem Programm - bereits zum dritten Mal. Verbunden wurde alles mit einem Aufenthalt in London - bereits zum 4. Mal. Die klassischen "Hotspots" wurden besucht - auch durch den Umstand, dass ein paar "Neulinge" dabei waren, die noch nie dort waren. Allerdings gab es auch für den Blogschreiber Neues. The Shard - das neue unübersehbare Wahrzeichen von London wurde erklommen - sehr zum Gaudium der dort anwesenden Besucher, denn der Blogschreiber leidet unter massiver Nichtschwindelfreiheit. Jeder kann sich ausrechnen, dass das bisweilen recht unangenehm ist. ABER: nicht mit Höhenangst zu verwechseln!

Verschiedene Sehenswürdigkeiten aus dem 69. Stockwerk sehen dann so aus




Eine weitere Attraktion ist das mehr als bekannte Wachsfigurenkabinett der Madame Tussoud. Unzählige Berühmtheiten tummeln sind dort in wirklich beeindruckender "Qualität" und Lebensgröße zu sehen. Der Blogschreiber hatte vor dem Besuch einen eher kritischen Zugang, der 2 Stunden später einer sehr großen Begeisterung gewichen ist. Man sollte sich den sehr teuren Eintritt gönnen. Es zahlt sich aus! Wer die 4 Herrschaften sind, dürfte hinlänglich bekannt sein.



England bietet mehr als nur London und der Ausflug ins Grüne führte den Blogschreiber zum zweiten Mal nach Stonehenge (diese eigenartige Stimmung muss man erlebt haben) und auf die Isle of Wight. Dort wurden "The Needles" eine Felsformation am südwestlichsten Zipfel der Insel besichtigt. Zu der ohnehin schon beeindruckenden Landschaft gesellen sich Felsklippen, ein alles verwehender Wind und die Erkenntnis, dass man in dieser fast unwirtlichen Gegend jahrelang ein militärisches Testgelände für Raketen betrieben hat.




Der Hauptgrund des Besuches auf der - wirklich - grünen Insel, war die Airshow in Farnborough. Diese im zweijährigen Intervall stattfindende internationale Messe und Flugshow ist immer eine Reise wert. Wenn auch der exorbitante Eintritt von 48 Pfund abschreckend wirkt, so ist die dortige Stimmung und die Nähe zur Startbahn unübertroffen. Es wird besonders bei den Jets RICHTIG laut. Das diesjährige Programm stand im Zeichen des 100 jährigen Gedenkens an den "Great War". Über Sinn und vor allem Unsinn dieses Krieges, der maßgeblich das 20. Jahrhundert beeinflusst hat, mag jeder selber Nachdenken. Wohin ein Nichtgeschehen geführt hätte, kann niemand sagen. Der zweite Weltkrieg mit all den kranken Gehirnen die er hervorbrachte wäre wahrscheinlich die geschehen. Was allerdings dann passiert wäre.... wir werden es nie erfahren. Vielleicht sollte gerade alles so geschehen. What ever....

Zurück zum Thema: Das Flugprogramm war mit etlichen Raritäten gespickt. Für manche mag es angesichts der fehlenden Kunstflugstaffeln etwas langweilig erschienen sein. Andererseits haben alte Flugzeuge, die mit viel persönlichem und finanziellen Einsatz erhalten werden, mehr Reiz. Eine De Havilland Vampire, Gloster Meteor, Avro Vulcan (mit einem imposanten, wenn auch extrem riskanten Startmanöver, dass hart an der Grenze eines Absturzes vorbei ging), English Electric Canberra, DC-3, Super Constellation sieht man nicht alle Tage. Deshalb waren die gezeigten Vorbeiflüge und kleineren gewagten Einlagen absolut sehenswert. Krasser Gegensatz dazu waren einerseits Vorführungen mit Flugzeugen aus oben erwähnten 1. Weltkrieg und andererseits moderne Jets, die die Entwicklung dieser 100 Jahre eindrucksvoll zeigten.

 


Eine Flugshow ohne Kunstflugstaffeln ist natürlich unvorstellbar. Diese Meister der Aeronautik waren auch in Farnborough vertreten. Mit den Breitling Wingwalkers - 4 äußerst mutige Ladies die auf Boeing Sterman ihre Künste zeigen und den Aerostars - 6 Yak-50, geflogen von einer bunten Mischung aus exzellenten Piloten, wurde Kunstflug in Reinkultur gezeigt. Leider hat es der Blogschreiber verabsäumt, Fotos davon zu machen.

Und was wäre eine britische Flugshow ohne deren berühmtestes Aushängeschild in Sachen Formationskunstflug - den Red Arrows? Genau, nichts. Und deshalb haben es diese 9 Herren nicht verabsäumt auch dieses Jahr wieder ihre Formationen in den strahlend blauen Himmel zu zeichnen.

Wer generell schon Kunstflugstaffeln gesehen hat, weiß, dass jede Staffel ihre Eigenheiten und Stil hat. Frecce Tricolori, Patrulla Aguilla und Turkish Stars verkörpern perfekt das südländische Temperament. Patrouille de France haben den französischen Charme (keine andere Staffel fliegt das Herz so perfekt), Patruille Suisse natürlich die schweizer Präzision und die Red Arrows die britische Noblesse. Das mag jetzt ein wenig seltsam klingen, aber der Blogschreiber hat jede dieser Staffeln mehr als 10 mal gesehen (bei den Frecce Tricolori sinds weit über 20 mal) und deshalb sind mir diese Eigenheiten geläufig.

Die Red Arrows sind wie gesagt die Eleganten. Die Figuren sind durchaus spektakulär und wagemutig, aber alle haben das gewisse Etwas. Besonders hervorzuheben sind die perfekten Formationswechsel, die in dieser Art nur die "Reds" beherrschen. Man muss sie gesehen haben.

Und ein wenig Glück war auch mit dabei - der Blogschreiber war zur richtigen Zeit am richtigen Ort um von allen 10 Piloten der "Reds" ein Autogramm zu bekommen. Ein wenig Smaltalk wurde auch geführt - was will man mehr?



Als kleines Conclusio kann man sagen, es hat sich wieder ausgezahlt - wenn auch der Besuch und Aufenthalt in London angesichts der unvorstellbaren Massen an Menschen und des nie abreisenden Verkehrs recht anstrengend war. Wie dieser Moloch aus über 8 Millionen Einwohnern funktioniert, wird mir allerdings ein Rätsel bleiben.

Keine Kommentare :