29. September 2015

Die Entstehung eines neuen Modells - Teil 2

Wie geht es nach der Idee weiter?

Zuerst herrscht natürlich Begeisterung. Juhuuu, neues Modell, und gleich alles schaun, organisieren und Vollgas. Das weltweite Netzt wird durchforstet, die bisherigen Quellen gnadenlos geplündert...

Haaaaaaalt!

Zweifel kommen auf. Macht es Sinn? Gibt es das Modell eventuell schon? Kauft das überhaupt jemand? Die Zeichnungen sind aber sowas für die Tonne. Alles verzogen. So kann ich nicht arbeiten.

Naja, irgendwie wär das schon toll. Eventuell mit einem Sonderanstrich? Nooo, des kennt doch wos wean...

Ok, nach himmelhoher Euphorie und dem darauffolgenden Tief übernimmt die Besinnung und das normale Denken das Ruder und man beginnt ernsthaft nach wirklich guten Quellen und Unterlagen zu suchen. Das kann ratzfatz gehen oder sich endlos in die Länge ziehen. Manchmal sogar parallel zur Konstruktionsphase.

Eine sehr gute Quelle ist für mich Blueprints. Dort gibt es Unmengen von Zeichnungen mit Ansichten, Schnitten usw. Es gäbe zusätzlich noch die Möglichkeit, Zeichnungen im ai, dwg oder cdr Format zu bekommen. Leider ist die Genauigkeit aber weit davon entfernt wie ich sie brauche. Deshalb zeichne ich alle Ansichten lieber selber. Da kann ich sicher sein, dass sie passen :-)

Wenn ich alle Ansichten und Schnitte gezeichnet habe, gehts ans Eingemachte.

Rhino wird angestartet. Um nicht jedes Mal alles neu einzurichten, habe ich mir eine Vorlagendatei erstellt. Darin sind alle relevanten Zeichenebenen (Layer) in verschiedenen Farben enthalten. Das ist unbedingt notwendig, denn im Laufe der Zeit sammelt sich eine schier unüberschaubare Menge an Strichen, Bögen, Kurven usw. an. Mittels der Farben und einzelnen Layer kann ich Flugzeugkomponenten (Rumpf, Tragflächen, Fahrwerk, Spanten usw.) unterscheiden und je nach Gebrauch zu oder wegschalten.

Danach wird die Größe des Modells ermittelt. Konstruiert wird im Maßstab des Modells - in meinem Falle 1:33. Eigentlich logisch, oder? Deshalb kann ich schon bei bestimmten kleinen Teilen sagen, ok, das geht noch, dass is zu klein oder Teile zusammenfassen, die im Original getrennt sind. Immer berücksichtigt werden muss dabei die Papierstärke.

Danach positioniere ich die jeweiligen Ansichten rundherum und trage entlang einer zentralen Längsachse die Querschnitte auf.

Und somit steht das Grundgerüst auf das alles andere aufbaut. Sollte hier schon ein Fehler auftauchen, ist eine Änderung einerseits notwendig und Gott sei Dank vom Arbeitsaufwand her noch keine große Katastrophe. Änderungen in der Konstruktionsphase sind ungleich komplizierter und ziehen einen regelrechten Rattenschwanz an weiteren Änderungen hinter sich her. Deshalb versuche ich nach Möglichkeit am Anfang schon alles richtig zu machen. Geht natürlich fast nie, aber mit der Zeit und bedingt durch eben genau solche Sachen habe ich da schon eine gewisse Routine entwickelt worauf ich achten muss.

Yo, die Basis ist erstellt und somit beginnt der Konstruktionsmodus......

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